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Materialkreislauf

AM BESTEN GESCHLOSSEN: UNSERE MATERIALKREISLÄUFE

Wir versuchen, nicht nur rezyklierte oder Upcycling-Werkstoffe, sondern vor allem auch rezyklierbare und somit kreislauffähige Materialien zu verwenden.

Seit es FREITAG gibt, denken und handeln wir in Kreisläufen und arbeiten mit gebrauchten Materialien. Damit selbst die langlebigste Tasche auch nach der*dem zweiten oder dritten Träger*in nicht doch noch auf dem Müll landet, versuchen wir, immer kreislauffähiger zu werden.

Wir wollen also vermehrt Materialien verwenden, die wir am Ende des Taschenlebens wieder in den Kreislauf zurückgeben können, und deren Anteil in unserem Angebot laufend erhöhen.

Wie wir dieses Ziel erreichen möchten und was bereits gemacht wird, siehst du auf unserer Circularity Roadmap.

AUSGEDIENTE LASTWAGENPLANEN

Langlebige und robuste Lastwagenplanen sind sogar in gebrauchtem Zustand immer noch ein gutes Ausgangsmaterial für ebensolche Taschen. Unser Upcycling-Ansatz besteht in der lebensverlängernden Verarbeitung dieses strapazierfähigen Materials.

So findet es in seinem neuen Nutzungskontext als Tasche noch viele Jahre Verwendung, nachdem es vorher bereits durchschnittlich sechs Jahre auf der Strasse verbracht hat. Gemäss externen Berechnungen sparen wir durch die Verwendung von alten LKW-Planen 22% CO~2~-Emissionen gegenüber neuem Material ein.

Neben der eigentlichen Plane werden seit 2022 auch die auf den Planen aufgeklebten Reflektoren gesammelt und auf unseren Reflected Bags eingesetzt.

Um die Unbedenklichkeit unserer Produkte sicherzustellen, testen wir die eingehenden LKW-Planen auf unerwünschte Inhaltsstoffe und sortieren ungeeignete Planen aus. Bevor wir die getesteten Planen zu Taschen weiterverarbeiten, waschen und desinfizieren wir sie zudem. So stellen wir sicher, dass auch Bakterien oder Schimmelpilzen der Garaus gemacht wird.

Da die Verbindung von Polyester und PVC nicht getrennt werden kann, landen die Planen nach einem langen Leben als FREITAG Tasche im Müll. Damit wir das irgendwann einmal verhindern können, haben wir mit verschiedenen Partnern ein Projekt gestartet: Wir entwickeln die kreislauffähige LKW-Plane.

KANN EIN PRODUKT, DAS AUS PVC BESTEHT, NACHHALTIG SEIN?
EUER ROHMATERIAL KOMMT VON DER STRASSE. SIND FREITAG PRODUKTE WIRKLICH UNBEDENKLICH?
EURE TASCHEN BESTEHEN GRÖSSTENTEILS AUS ALTEN LKW-PLANEN – IST ES OKAY, DARIN LEBENSMITTEL ZU TRANSPORTIEREN?

Weitere Antworten auf oft gestellte Fragen zu unseren Materialien und vielem mehr findest du in unseren FAQs.

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POLYAMID 6: DAS MULTIFUNKTIONALE (MONO)MATERIAL

Für den Mono[PA6] Backpack setzen wir auf Polyamid 6, kurz PA6, besser bekannt als Nylon. Der erste zirkuläre FREITAG Rucksack ist vollständig aus diesem Material hergestellt: Vom Aussenstoff über die Schnallen bis zum Nähgarn wurden insgesamt 17 verschiedene Komponenten aus PA6 verbaut. Dank dieser Monomaterialität lässt sich der Rucksack am Ende seines Lebens einfach und ressourcenschonend als Ganzes rezyklieren.

Die Beschränkung auf dieses eine Material ist jedoch komplexer, als es zunächst klingt. Insbesondere weil die Suche nach einem bereits verfügbaren, wasserabweisenden Stoff aus einem einzigen Material erfolglos war, denn bislang erfordern solche Textilien klassischerweise eine zusätzliche Beschichtung oder Membrane aus anderen Materialien. Zusammen mit einem Partner aus der Textilindustrie haben wir deshalb ein neuartiges Gewebe entwickelt, das sowohl wasserabweisend als auch monomateriell ist. Nach einer aufwendigen Entwicklungszeit überzeugte der innovative Stoff, dessen drei Lagen ausschliesslich aus Polyamid 6 bestehen, schliesslich in allen Materialtests.

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AUSGETRAGENE SKISCHUHE

Damit unsere Smartphone-Schutzhüllen trotz der schnell wechselnden Grössen der Gerätegenerationen kreislauffähig werden, setzen wir auf rezykliertes, thermoplastisches Polyurethan (R-TPU) aus ausgetragenen Skischuhen.

Dieses Monomaterial ist bis zu siebenmal rezyklierbar. Es ist flexibel, robust und stossdämpfend und somit ideal, um daraus wieder und wieder passgenaue Smartphone-Schutzhüllen zu fertigen. Speziell am neuen R-TPU Material sind neben dem Rücknahmesystem auch die sehr kurzen Wege in der Lieferkette: der ganze Produktionsprozess vom Rohmaterialbezug über die Aufbereitung und Verarbeitung bis zum Produkt erfolgt in der Schweiz in einem Umkreis von 150 km von Zürich.

Für diese Produktentwicklung kooperierte FREITAG mit einem Schweizer Entwickler und Hersteller von Kunststoff-Filamenten und mit einem Davoser Recyclingspezialisten, in dessen Betrieb Menschen mit Behinderung alte Skischuhe zerlegen und für neue Anwendungen vorbereiten.

AUSGETRUNKENE PET-FLASCHEN

Die Stoffe aus rezykliertem PET, die wir bei unseren Taschen für Innenfutter oder bei manchen Modellen auch als Hauptmaterial einsetzen, sind aus 100% rezykliertem PET und werden mit Spinndüsentechnik gefärbt. Dabei wird das Garn bereits während des Spinnens und nicht erst als fertiges Gewebe gefärbt.

Dieser Prozess ist im Vergleich zu traditioneller Färbung wesentlich umweltschonender, da er 75% weniger Wasser, 90% weniger Chemikalien und 30 bis 40% weniger Energie benötigt.

AIRBAGS UND SPANNGURTE

Nicht nur LKW-Planen haben irgendwann ausgedient: Auf der Suche nach gebrauchten Materialien, die ein zweites Leben verdient haben, ist der Strassenverkehr eine wahre Fundgrube. Das jüngste Beispiel dafür sind die beiden 2024 lancierten (und leider temporär ausverkauften) Früher-Airbags-jetzt-Bags: der kleine F700 ARROW und der extragrosse F708 FIREBIRD. Für die beiden Shopper kommen ausrangierte Airbags zu ihrem zweiten Einsatz – diese waren zwar einmal in Autos eingebaut, wurden aber glücklicherweise nie ausgelöst. Das Material ist leicht und dennoch robust und dank unterschiedlicher Farben, Nähte und Aufdrucke optisch überraschend vielfältig. Gebrauchte Spanngurte, die nach intensiven Zeiten auf Europas LKW-Routen weich und geschmeidig sind, wurden für die beiden Airbag-Shopper mit Unikatscharakter zu Griffen umfunktioniert.

AUSGEWÄHLTE B-WARE

Als B-Ware, also Ware zweiter Wahl, gelten Materialien oder Artikel, die nicht in den konventionellen Vertrieb gelangen, da sie beispielsweise den Qualitätsstandards für den ursprünglichen Zweck nicht entsprechen, kleine optische Mängel aufweisen oder als Ansichtsexemplare ausgedient haben. Sofern dies die Qualität für unseren Verwendungszweck nicht beeinträchtigt, schenken wir solcher B-Ware aus anderen Industrien ein neues Leben.

Aktuell verarbeiten wir B-Ware von Veloschläuchen und Sicherheitsgurten für diverse Produkte. Früher haben wir zudem Airbag-B-Ware für den Pop-up-Backpack F707 STRATOS verwendet.

NEUWARE

Neuware setzen wir nur da ein, wo wir bisher keine rezyklierte Alternative gefunden haben, die unseren Qualitätsansprüchen genügt. Das gilt beispielsweise für Reissverschlüsse, Schnallen und Druckknöpfe, die besonders belastbar sein müssen. Alle Ersatzteile findest du kostenlos im Spare Parts Store.

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NATÜRLICHE FASERN

Von 2014 bis 2023 haben wir mit F-ABRIC eine Kleiderlinie mit selbstentwickelten Textilien aus Bastfasern (Leinen und Hanf) und Modal geführt. Das Material wurde in Europa mit minimalem Ressourceneinsatz produziert, ist strapazierfähig und vollständig biologisch abbaubar.

Die Rohstoffe für F-ABRIC stammten alle aus europäischen Anbau. Der Fokus lag auf dem Erhalt der Bodenqualität, dem effizienten Einsatz von Wasser und dem Verzicht auf Pestiziden. Auch bei der Verarbeitung und Färbung hielten wir den Einsatz von Chemikalien so gering wie möglich. Alle Produktionsschritte von F-ABRIC fanden maximal 2’500 Kilometer von Zürich entfernt statt.

F-ABRIC Textilien kommen ohne Nieten, Reissverschlüsse und synthetische Zutaten aus und sind deshalb 100 % biologisch abbaubar – so wird ein Kleidungsstück zum Nährboden für neue Rohstoffe, und wir schliesen den biologischen Kreislauf.

Da wir uns wieder vermehrt dem Schliessen verschiedener technischer Kreisläufe widmen möchten - zum Beispiel mit der Entwicklung einer kreislauffähigen LKW-Plane und eines kreislauffähigen Rucksacks, wird F-ABRIC nicht mehr von uns produziert und weiterentwickelt.

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