DAS FREITAG MANIFEST
LEITFADEN
Das Manifest entstand im Oktober 2015 im Kontext der Ausstellung «FREITAG Ad Absurdum» im mudac (Musée cantonal de design et d’arts appliqués contemporains) in Lausanne. Die Freitag Bros. konzipierten zusammen mit den Künstlerzwillingen Patrik & Frank Riklin eine Ausstellung über die Einstellung hinter FREITAG. Diese Einstellung machten sie durch die Absurdisierung der FREITAG Wertschöpfungskette sichtbar.
Entstanden als Plädoyer für bewusstes, sinnvolles Konsumieren in unserer Zeit, ist das FREITAG Manifest heute der Leitfaden, nach dem wir denken und handeln, zusammenarbeiten, Produkte entwickeln, produzieren, vertreiben, einpacken, verkaufen und und und.
Auch wenn wir diese siebeneinhalb Punkte in ihrer einfachen Radikalität nie ganz erreichen können, werden wir nicht aufgeben, sie knapp zu verpassen.
#1 Wir halten Dinge in geschlossenen Kreisläufen
Auch wir verbrauchen Ressourcen. Solange diese nachhaltig produziert und nachwachsend und biologisch abbaubar sind oder in geschlossenen Materialkreisläufen geführt werden, resultiert daraus kein Verlust. Wir sind uns dieser Kreisläufe bewusst und richten unseren Konsum darauf aus.
Mit der kompostierbaren Arbeitskleidung namens F-ABRIC waren wir unserer Zeit voraus, unsere Smartphone-Hüllen sind mit Take-back schon im geschlossenen Kreislauf. Der zirkuläre, immer wieder rezyklierbare Mono[PA6] Rucksack ist unser jüngster Meilenstein. Ausserdem arbeiten wir mit Hochdruck an einer kreislauffähigen LKW-Plane.
#2 Wir besitzen langlebige Objekte
Wir wollen den Besitz nicht verteufeln. Unsere Objekte sind jedoch von so hoher Qualität, dass sie an Nachbarn ausgeliehen und über Generationen weitergegeben werden können.
Unsere Taschen sind ziemlich berühmt für ihre Robustheit und Langlebigkeit. Wenn doch mal was passiert, kannst du sie reparieren lassen, und wenn du ein FREITAG Produkt hast, das immer noch lebt, auch wenn deine Liebe zu ihm schon erloschen ist, kannst du es bei S.W.A.P. gegen ein anderes eintauschen.
#3 Wir reparieren
Denn unsere Produkte lassen sich gut pflegen und sind aus Materialien gefertigt, die schön altern und mit langjährigem Gebrauch an Charme gewinnen.
Wie und wo und warum wir reparieren, siehst du auf unserer Reparaturübersicht.
#4 Wir achten auf Kompatibilität und Anpassungsfähigkeit
Durch modulares Design und demontierbare Verbindungen entstehen nachhaltige, erweiterbare Systeme, die Lebenszyklen verlängern.
Gute Beispiele dafür sind nicht nur die Taschenpräsentation und das Lagersystem in all unseren Stores, sondern z. B. auch unsere Ersatzteile, die du dir in allen FREITAG Stores oder online umsonst besorgen kannst, die Agenda und das Notebook mit ihren voll kompatiblen Atoma-Ring-Systemen oder auch das CIRC-CASE-System, bestehend aus dem F385 CIRC-CASE und dem F380 JUSTIN.
#5 Wir wollen Zugang, nicht Besitztum
Der Zugang zu Produkten ist uns wichtiger, als diese zu besitzen und zu unterhalten.
Weil das gerade bei Reisetaschen besonders viel Sinn macht, verleihen wir solche meist im Sommer unter dem Motto #gonewithfreitag in unseren Stores. Und das umsonst. In einigen Stores kannst du dir verschiedene Velos und Cargobikes ausleihen. Und nicht zuletzt experimentieren wir immer wieder mit Taschenverleihangeboten. Wer weiss, was da noch kommt.
#6 Wir bezahlen für Resultate, nicht für Ressourcen
Die Bereitschaft, für Services anstatt Produkte zu bezahlen, ist eine Chance für zukunftsfähige Dienstleitungsanbieter.
Wir arbeiten daran, auch in diesem Bereich zukunftsfähig zu werden.
#7 Wir verzichten auf Geschwindigkeit, um Zeit zu gewinnen
Wer sich keine Zeit nimmt, wird niemals welche haben. Deshalb sind FREITAG Produkte zeitlos, durchdacht und lange gereift, bevor sie auf den Markt kommen. Jüngstes Beispiel: Die Entwicklung unseres ersten zirkulären, vollständig rezyklierbaren Rucksacks hat von der ersten Skizze bis zum Launch ganze vier Jahre gedauert.
Zeit bei FREITAG
F-ABRIC, unsere in Europa gewachsene und hergestellte Arbeitskleidung, die zudem zu 100% kompostierbar ist, konnte man durchaus als Slow Fashion bezeichnen. Ebenso ist der Prozess, aus Lastwagenplanen Taschen für Velofahrende zu produzieren, eine Art von Entschleunigung. Und nicht zuletzt sind viele unserer Modelle so fernab von Zeitdruck und kurzlebigen Trends entstanden, dass sie schon seit vielen Jahren fast unverändert in unserem Sortiment zu finden sind.
So auch die klassischen FREITAG Produkte aus gebrauchten LKW-Planen: Sie schenken zwar ausgedienten Materialien ein zweites, langes Leben – können jedoch nicht im Umlauf gehalten werden. Kurz: Am Ende ihres Lebens landen sie im Müll.
#8 …
Wir sind uns bewusst, dass ein Manifest immer nur eine Momentaufnahme ist und immer wieder bereichert und weiterentwickelt werden darf und muss.
PS: Glück bewegt sich in Kreisen
Auch das Glück ist zirkulär und vermehrt sich nur, wenn es weitergegeben wird.
So versuchen wir immer noch, euch und uns selbst dauerhaft und auch jenseits von Taschen glücklicher zu machen. Wir haben es mit Bildung probiert oder mit Glücklichmacher*innen, und wer weiss, was da noch alles kommt …
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Ausgangspunkt für die Ad-Absurdum-Tour war eine Carte blanche des mudac (Musée cantonal de design et d’arts appliqués contemporains) in Lausanne. Um die Einstellung sichtbar zu machen, die hinter Taschen und Sonderaufgaben steckt, führten die Freitag Bros. und die Riklin-Zwillinge die Taschen-Produktionsprozesse von FREITAG ad absurdum. Sie sammelten alte FREITAG Taschen, um diese erneut zu einer LKW-Plane zu verarbeiten und diese wiederum zu Taschen. Re-re-recyling.
Aus dieser Absurdisierung der FREITAG Wertschöpfungskette leiteten die Brüder ein durchaus ernst gemeintes Manifest für die Haltung der Konsument*innen im 21. Jahrhundert ab. Das Ergebnis ist unser heutiges FREITAG Manifesto. Es ist ein Plädoyer für Kreislaufwirtschaft, für Qualität und Langlebigkeit und ortet das Glück im Hinterfragen der zeitgeistigen Schnelllebigkeit.
WASCHKÜCHENTOURNEE 2015
Die Freitag Bros. und die Riklin-Zwillinge tourten vom 18.-21. September 2015 gemeinsam durch die Schweiz. In der Tasche hatten sie «FREITAG Ad Absurdum», die Ausstellung über ihre Einstellung. Diese haben sie in den Waschküchen von «Kuratorinnen und Kuratoren des Alltags» gezeigt.
Wo Simone, Heinz und Luc üblicherweise ihre nassen Kleider aufhängen, haben sich Freunde, Nachbar*innen und Unbekannte zur Vernissage von «FREITAG Ad Absurdum» getroffen. Die drei hatten mit ihren Waschküchen das Rennen gemacht und kuratierten die Ausstellung der Freitag-Brüder und Riklin-Zwillinge.